Nachteile Invisalign®-Therapie


    • Rotierte Prämolaren (=kleine vordere Backenzähne) lassen sich nur bedingt gerade stellen. Da Sie rundlich sind, haben die umgreifenden Schienen keinen Ansatz, die Prämolaren zu drehen. Deshalb sind für die Rotation der kleinen Backenzähne spezielle Attachements notwendig.
    • Nach vorne (=mesial) in die Lücke eines fehlenden Zahnes gekippte Zähne lassen sich nur aufrichten, wenn sie zurück an ihren alten Platz geschoben werden. Dadurch öffnet sich die Extraktionslücke wieder. Der positive Effekt ist, dass die verlorene Bisshöhe wieder gewonnen wird, was gerade für das Kiefergelenk vorteilhaft ist. Die "neue" Lücke muss dann anschließend vom Zahnarzt prothetisch oder implantologisch versorgt werden. Ein Aufrichten an der ausgewanderten Stelle ohne Lückenöffnung ist nicht vorhersehbar und meistens nicht möglich. Hier müssten zusätzliche Hilfsmittel, wie mit Composite fixierte elastische Bögen, verwendet werden.

    Nachteile bei der Invisalign® Therapie sind zu beachten:



    • Mit Invisalign® alleine lassen sich Kreuzbisse und seitliche Fehlverzahnungen, die an mehreren Zähnen gleichzeitig auftreten, nur mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie Gummizügen korrigieren. Die benötigte Kraft wird nur mit diesen Hilfsmitteln erzeugt. Dafür lassen sich aber oftmals ansonsten chirurgisch erforderliche Maßnahmen vermeiden.
    • Invisalign® ist bei Kindern im Wechselgebiss nur bedingt erfolgreich. Eine Behandlung vor dem 13. Lebensjahr kann aufgrund des Zahnwechsels und der verkürzten Zahnkronen schwierig sein. Auch lässt sich mit Invisalign das natürliche Kieferwachstum nicht exakt simulieren.
    • Die Invisalign®-Therapie ist nicht vollständig unsichtbar. Viele Bewegungen erfordern kleine dreidimensionale Körper, sogenannte Attachments, die als zusätzliche Hilfsmittel oft während der gesamten Therapie am Zahn befestigt bleiben.
    • Um Zahnextraktionen zu vermeiden und um eine parodontal schädliche Abwanderung der Zähne zu verhindern, ist es bei den meisten erwachsenen Patienten erforderlich, seitlichen Zahnschmelz zu entfernen. Diese Maßnahme wird auch als ASR oder Odontoplastic bezeichnet. Der zusätzliche Vorteil ist jedoch, dass sich die verschwundenen Zahnfleischzwischenräume (Interdental-papillen) wieder zurückbilden und die schwarzen Dreiecke verschwinden. Es hängen sich weniger Essensreste zwischen die Zähne. Die Kariesgefahr sinkt.

    Patienten müssen bei einer Invisalign® Therapie stetig mitarbeiten



    • Bei der Invisalign®-Therapie ist eine sehr gute Mitarbeit erforderlich. Patienten, die keine optimale Mitarbeit (Tragen der Aligner 20 Std. täglich, Tragen von Gummizügen nach Anweisung) zeigen, können auch kein gutes Behandlungsergebnis erwarten.
    • In der Gewöhnungsphase, zu Beginn der Therapie, kann es vorübergehend zu einem Lispeln kommen.
    • Mit der Invisalign®-Zahnspange im Mund ist es schwierig zu essen. Das Trinken von säurehaltigen oder farbstoffhaltigen Getränken sollte unterbleiben. Viele übergewichtige Patienten berichten, dass sie weniger naschen, weil sie dafür ja die Invisalign-Aligner immer ausziehen müssten. Gewichtsverlust kann somit eine häufige Folge der Therapie, die jedoch von den meisten Patienten begrüßt wird.